Nachtrag: KULTUR-Stammtisch mit Christa Frohburg

Gestern Abend hatten wir Christa Frohburg zu Gast beim Kulturstammtisch, die bis 2018 in fünfter Generation die Druckerei C.G. Rossberg leitete. Und die Familiengeschichte hat es in sich: Firmengründer C.G. Rossberg schrieb 1845 Weltgeschichte, als auf der hölzernen Druckpresse mit dem neuartigen Holzschliffpapier gedruckt wurde. Jenes in Hainichen von Friedrich Gottlob Keller erfundene Papier war viel preiswerter als das zuvor verwendete Büttenpapier, Druckerzeugnisse wurden plötzlich für Jedermann erschwinglich. Frau Frohburg zeigte einen Nachdruck jenes „Intelligenz- und Wochenblattes für Frankenberg mit Sachsenburg und Umgegend“ von 1845, aber auch viele andere Objekte aus der Firmen-, aber auch Familiengeschichte. Sie erzählte, dass C.G. Rossberg Mitglied der Feuerwehr war und beim Brand der Schlossschänke in Sachsenburg die frisch gebackenen Brote in Sicherheit brachte. Aber auch von den Restriktionen: von fehlenden Pressefreiheit vor 1848 etwa, wie Heiner Müllers Vater als Bürgermeister die Enteignung der Druckerei verhindern konnte, oder von den Gitterstäben an der Druckerei in der DDR-Zeit, die damit verhindern wollte, dass Fremde aufrührerische Flugblätter drucken. Ein ganzes Jahrhundert unentbehrlich: die zahlreichen Taschenfahrpläne, welche die 25 Besucher des Stammtisches bewundern konnten. Auf dem Grabstein C.G. Rossbergs steht ein Spruch von Karl August Förster: „Was vergangen, kehrt nicht wieder; Aber ging es leuchtend nieder, Leuchtet’s lange noch zurück!“ Und er hatte recht damit. Wir danken Christa Frohburg für den schönen Abend und Frau Bäßler von der ZeitWerkStatt für den Stammtisch neben der historischen Druckerpresse.

Text und Fotos: Patrick Müller

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