Tür 7: Bergbauverein „Reicher Segen Gottes“ e.V.

Heute Abend öffnete der Bergbauverein „Reicher Segen Gottes“ e. V. seine Pforte des Lebendigen Adventskalenders in der ehemaligen kurfürstlichen Schlossmühle. „Dieses Haus, ursprünglich 1779 von der Müllerfamilie Friedrich erricht, sollte wie auch die Nachbargebäude im Jahre 2006 abgerissen werden“, sagt Steffen „Stubs“ Eichler. „Deshalb haben wir 2006 einen Verein zum Erhalt des schönen Gebäudes gegründet.“ Daneben steht auch die einzige Großwäschemangel der Region aus den 1940ern, die liebevoll vom Verein gewartet wird. Eichler erzählte von den zahlreichen Stollengängen unter Sachsenburg, dem Zechenhaus am Gasthaus, der Wismut und dass es zu DDR-Zeiten nicht möglich gewesen sei, einen Grubenriss zu bekommen. 2019 wurde dann vom Oberbergamt genehmigt, dass ein Schacht, nun mit Stahl ausgebaut, geöffnet werden konnte. „Aus Neugier, aber auch, weil unser Verein darin ein großes Fledermausquartier anlegen will“, erklärt „Stubs“. Er erzählte auch, wie schwer das Leben in Sachsenburg im Dreißigjährigen Krieg gewesen sei: „Es war ein gottvolles Leben“.

Anlässlich des Kalendertürchens lag der Fokus auf der sogenannten „Mettenschicht“. „Das war die letzte Schicht der Bergleute vor Weihnachten am 23. Dezember.“ Sie bestand aus verschiedenen Teilen. Zuerst der Bergarbeit, dann der Bergmette und einer Predigt entweder oben oder unter Tage. „Unter Tage gab es nur den Berggeist oder den lieben Gott. Von ihm hing alles ab.“ Der Steiger bekam dann auch Lichtgeschenke, „damit das Licht unter Tage nicht erlöschen möge“. Mit einem Bergschmaus beschenkte der Steiger anschließend seine Bergkameraden, genauso wie der Verein, der heute Abend Speckfettbemmen und Heißgetränke kredenzte. Zuletzt las „Stubs“ aus dem Gästebuch: „Es ist noch schön dass es Menschen gibt, die sich um Geschichte ihrer Heimat kümmern und diese durch ihr ehrenamtliches Engagement erlebbar machen.“ Dem ist nichts hinzuzufügen, ein toller Abend im randvollen Vereinszimmer.

Morgen Abend öffnet Optiker Puchta am Markt seine Kalenderpforte.

Eine Antwort zu „Tür 7: Bergbauverein „Reicher Segen Gottes“ e.V.“

  1. Gudrun und Klaus

    Es war ein sehr informativer und amüsanter Abend.
    Das frühere Leben der Bergleute wurde uns nachvollziehbar
    vermittelt.
    Wir hoffen auf Mitstreiter für „Stubs“ und seinen Verein.
    Vielen Dank auch für Speis und Trank.

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