Denken wir an Weihnachten, denken wir vielleicht an die „Kultur des Warenaustauschs oder die Politik des friedlichen Koexistenz im Familienverband“, schmunzelte heute Falk-Uwe Langer auf der festlich geschmückten Bühne des Welt-Theaters. Bei den Christen, so sagt er, gehe es hingegen um Gewinn und Verlust: Geburt und Tod, aber auch Auferstehung. Weihnachten und Ostern.
„So etwas kann die profane Welt nicht bieten“, resümiert er. Dass ein wenig von dem aber auch die wechselvolle Geschichte der sächsischen Kinos widerspiegelt, davon konnte der Vereinschef in einem kleinen Vortrag überzeugen.
Im ehemaligen Kino von Döbeln beispielsweise befindet sich heute ein Geschäft mit Sanitätsartikeln. Nicht besser sieht es in Flöha, Hainichen oder Werdau aus. Einzig in Freiberg und Mittweida konnten einige der zahlreichen Kinos gerettet werden, zu ihnen gesellen sich aber auch Neubauten.
In Brand-Erbisdorf ist vor ein paar Wochen das dortige Kino zusammengefallen.
Auch wenn diese Chronik des Verfalls ausweglos erscheint, gibt es immer mal wieder Lichtblicke. Davon konnten sich die zahlreichen Gäste heute Abend beim Türchen des Lebendigen Adventskalenders überzeugen. Denn der Verein engagierter Kinoliebhaber rettete das Frankenberger Welt-Theater-Kino vor dem sicheren Verfall und transportierte es mit viel Geschick und ehrenamtlichen Tatendrang ins 21. Jahrhundert.
Im Anschluss lief die 35mm-Kopie des Films Giganten von George Stevens. Fast schon thematisch passend mit einem jungen James Dean, dessen strahlender Stern durch seinen frühen Tod kurzzeitig erloschen ist, um danach umso heller zu strahlen.
Wir danken für diese Reise durch Sachsens Kinokultur von gestern und heute und laden Sie morgen zu Torsten und Silke Haas nach Dittersbach ein, die dort das fünfzehnte Türchen öffnen.
Text und Fotos: Patrick Müller
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