Tür 10: Hof zur bunten Kuh

Bunte Kühe gab es gestern Abend zwar nicht zu sehen, als der Lebendige Adventskalender auf dem gleichnamigen Bauernhof Station machte. Dafür zeigte uns Quirin, der jüngste Mitarbeiter, seinen eindrucksvollen Tierbestand: zahlreiche lockige Schweine, zwei mächtige Pferde, Hühner, die ordentlich gestapelt auf ihren Stangen schliefen, und drollige Wollschweine. „Vorsicht, die beißen!“, merkte er warnend an. Ein großer, alter Traktor thronte auf dem Hof, als könnte ihm die Zeit nichts anhaben. „Den nehmen wir nur für das, was man nicht mit den Pferden schafft“, erklärte er.

img_9623Denn auf dem Hof zur bunten Kuh betreibt eine Handvoll Jungbauern Landwirtschaft und Gartenbau auf alte Art und Weise. „Wir wollen hier wiederbeleben, was es vor 100 oder 150 Jahren gab“, sagte Diana, eine der Betreiber. „Auf 20 Hektar Land wollen wir ökologisch und in Freundschaft mit Boden und Pflanzen leben. Wir betreiben eine solidarische Landwirtschaft, d. h. unsere Mitglieder unterstützen das Projekt mit ihren jeweiligen Fähigkeiten und die Ernte wird anschließend geteilt.“ Der Hof strebt also eine Selbstversorgung von Mensch und Tier an. Bei der Bodenbearbeitung werden keine Ackergifte verwendet, sondern nur eigener Kompost.

img_9620Soviel Engagement wurde 2004 belohnt, als sie ein Demeter-Hof wurden, der die strengsten Kriterien der Bio-Landwirtschaft einhält. Und das schmeckt man auch. Deshalb kann man eine sogenannte Gemüse-Flatrate erwerben, bei der man das ganze Jahr über mit saisonalem Gemüse vom Hof beliefert wird.
Das ganze Jahr über wohnen Menschen aus aller Herren Länder auf dem Hof. Im Rahmen des WWOOF-Netzwerkes werden Menschen zusammengebracht, die einen naturverbundenen Lebensstil auf dem Land führen – oder aktiv kennenlernen wollen. Eine schöne Sache. Wir danken dem Hof für einen schönen und informativen Abend und laden bereits für heute Nachmittag ein, wenn das Museum Rittergut um 14 Uhr seine Pforte öffnet.

Text und Fotos: Patrick Müller

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