thumb_IMG_4988_1024Mit Sicherheit hat schon jeder Frankenberger während der Weihnachtszeit täglich um 18 Uhr nach dem Läuten des Kirchturmes Posaunenmusik gehört. Als der Lebendige Adventskalender gestern bei St.-Aegidien öffnete, konnte man mehr über dieses Ereignis erfahren. Doch zunächst hieß es aufwärts steigen. Zahlreiche Besucher waren gekommen, die sich im hölzernen Treppenhaus spiralförmig nach oben bewegten. Immerhin mussten die 30,87 Höhenmeter überwunden werden. Oben angekommen, befanden wir uns in der Turmstube, dem Wohnzimmer des letzten Türmers, der hier bis 1916 Dienst hatte. Der Posaunenchor hatte sich hier eingerichtet, um schöne Weihnachtslieder zu blasen. Der bunte Verein junger Musiker zählt mittlerweile schon 18 Mitglieder. Durch die Fensterscheiben schweiften die Blicke auch nach draußen. Da traf es sich gut, dass Matthias Frohburg von der Frankenberger Kirchgemeinde anwesend war, um uns etwas über die Geschichte zu erzählen. „Vor der Turmsanierung 1999 war es hier draußen etwas wackelig“, sagt er. Jetzt ist alles in bestem Zustand, so dass viele Gäste sich auch nach draußen wagten und den atemberaubenden Blick auf Frankenberg genossen. „Früher musste man die Uhr am Turm von Hand aufziehen. Mit meinem Großvater, Johannes Roßberg, bin ich damals oft hochgegangen, um die alte Kurbel zu betätigen.“, so Frohburg. 1994 wurde dann ein elektrischer Aufzug eingebaut. Die Glocken muss heute übrigens auch niemand mehr läuten, seit 1960 gibt es eine elektrische Läutemaschine. Frohburg ergänzt: „Alle vier Glocken läuten gleichzeitig nur an hohen kirchlichen Feiertagen.“ Und wer sich wundert, wie der große Weihnachtsstern in den Kirchturm kommt, der erfuhr, dass er mittels Stahlseil schräg hochgezogen wird. Wir danken für diese Einblicke in die Geschichte und die Ausblicke, die uns der Kalender an Frankenbergs höchstem Bauwerk ermöglicht hat. Heute öffnet das letzte Türchen des Lebendiges Adventskalenders abermals an der Kirche, wenn bereits um 15 Uhr die Christvesper mit Verkündigungsspiel stattfindet.

Text und Fotos: P. Müller

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