Hell erleuchtet und festlich geschmückt war heute die Zimmerei/Treppenbau Krenkel. Rund 60 Besucher drängten sich in die schöne alte Werkstatt, in der sich inmitten großer Holzspäne, Zangen und Maschinen ein Pumuckel pudelwohl gefühlt hätte. Was würde das heutige Türchen des Adventskalenders wohl bieten? Eine freundliche alte Frau saß auf dem Schaukelstuhl mit Haube und Märchenbuch, daneben ein waschechter Weihnachtsmann, der Geige spielte. Es waren Mutter und Onkel von Herrn Krenkel, die eine herzallerliebste Vorstellung boten: er spielte zahlreiche Weihnachtslieder zum Mitsingen auf der
Geige und sie erzählte, wie man anderswo auf der Welt Weihnachten feiert. Weihnachten in den Vereinigten Staaten heißt z.B. X-Mas und Santa Claus kommt am 25. Dezember durch den Kamin. „Der Kuss unter dem Mistelzweig darf natürlich nicht fehlen“, ergänzte sie. Passend dazu ertönte Jingle Bells auf der Geige. In Indien, so lernten wir, bringt ebenfalls Santa Claus die Geschenke. In Missionarsschulen nehmen auch hinduistische Kinder an den Gesängen teil. Palmen, Bananen- und Mangostauden werden mit Lichterketten geschmückt. Dem Familienoberhaupt reicht man eine Zitrone als Zeichen für Glück und Wohlstand.
In Finnland ist alles anders. Hier kommt der Weihnachtsmann aus Lappland und reist mit einem Rentierschlitten an. Nachdem er an die Haustür geklopft und man ihn eingelassen hat, gibt er nur artigen Kindern Geschenke. Man berücksichtigt aber auch die Weihnachtskobolde. Da sie das ganze Jahr über Haus und Hof bewachen und sich sonst in der Scheune verstecken, wird ihnen zum Dank eine Schüssel mit Reisbrei und Zimt auf die Fensterbank gestellt. Ein gemeinsames Saunabad mit der ganzen Familie ist natürlich obligatorisch. Auch den Toten gedenkt man und besucht den Friedhof, weshalb sich finnische Friedhöfe an Weihnachten in ein Lichtermeer verwandeln.
In Russland hingegen wird am 7. Januar gefeiert und es stehen zwölf Gerichte auf dem Tisch: für jeden Apostel eins und rein vegetarisch. Der Brei wird gemeinsam von der Platte gegessen, die ganze Familie teilt also das Essen.
Auch in der Zimmerei Krenkel war man freigibig, denn jeder Gast konnte anschließend ein schönes Holzlicht mit nach Hause nehmen. Danke für dieses interkulturell-traditionelle Weihnachtsfesttürchen! Morgen Abend öffnet Malermeister Teuchner seine Pforte.
Text und Fotos: Patrick Müller
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