Max Kästner: Humanist und Heimatforscher

IMG_0501Gestern Nachmittag hielt unser Vereinsmitglied, Stadtchronist Dr. Bernd Ullrich, einen interessanten Vortrag im Museum Rittergut über den Frankenberger Heimatforscher Max Kästner. Da im Ort eine Förderschule sowie eine ganze Straße nach ihm benannt ist, war es interessant, mehr über diese bedeutende Persönlichkeit unserer Stadt zu erfahren. Kästner zeichnete sich durch zahlreiche bedeutende Publikationen zur Frankenberger Lokalgeschichte aus, die so fundiert und gut geschrieben waren, dass sie sich heute noch in zahlreichen Bücherschränken unserer Stadt befinden. Daneben war der vielseitige gebildete, beliebte Lehrer auch mit Friedensnobelpreisträger Albert Schweitzer in Kontakt,

dem er u.a. vorschlug, einen „Bund tätiger Menschenfreunde zu gründen“. Drei Jahre lang leitete Kästner zudem das Museum Rittergut. 2009 war Kästner in ungerechtfertigter Weise durch einen Spiegel-Artikel in Verruf geraten. Herr Dr. Ullrich konnte allerdings dessen mangelnde Recherche belegen. Denn die durch den Spiegel Kästner zugeschriebenen Äußerungen aus einem Heimatbuch von 1938 stammten nicht von ihm, sondern wirkte der Humanist Kästner, der sein Leben lang konträr zum Naziregime eingestellt war, an dem Buch lediglich mit. Neben zahlreichen Bürgern waren auch Nachfahren Kästners zu dem Vortrag anwesend. Wer sich näher mit Kästners nach wie vor lesenswertem Oeuvre beschäftigen will, dem seien das „Frankenberg Wanderbuch“, „Die Frankenberger Anspännergüter“ und „Aus dem Leben einer kleinen Stadt“ ans Herz gelegt. Diese sind antiquarisch im Netz verfügbar, können aber auch im hiesigen Stadtarchiv eingesehen werden. Eine sehenswerte Ausstellung zu Max Kästner ist derzeit im Museum Rittergut zu bewundern. Text und Fotos: P. Müller.

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