Tür 8: Literarische Weihnacht

Pünktlich zum Beginn des achten Kalendertürchens in der Buchhandlung Blana, wurde die Laterne entzündet. Alle herbeigebrachten Sitzgelegenheiten waren in kurzer Zeit von adventlich gestimmten Lesern besetzt. Nicht nur die Lesung von skurrielen Geschichten rund um das Weihnachtsfest war ein Thema. Zur Einstimmung wurden einige Weihnachtslieder, mit einer Projektion unterstützt, kräftig mitgesungen. Mitmachen war angesagt, jeder mit seinen stimmlichen Möglichkeiten.

img_9569Als Beiträge folgten eine Geschichte von Loriot in bekannter und teils makaberer Weise, bei der sich eine Jägersfrau, just ihres nervigen Oberförsters entledigt und dabei das weihnachtliche Opfer portioniert verpackt dem Weihnachtsmann als Geschenke unterjubelt, der die milde Gabe dann großzügig verteilt.

Weiterhin kam Tucholsky zu Wort, zum Thema, ob man seine Gefühle nach dem Kalender und zu den verschiedenen Anlässen und Jahreszeiten wechseln kann, oder ob da noch mehr dahintersteckt, besonders beim Weihnachtsfest.

img_9568Aus dem Vogtland hörte man dann eine Geschichte die anfangs die Idylle des Waldes und der lieblichen Landschaft beschrieb. Mit stetig steigender Schneehöhe jedoch schlug das Loblied um in Fassungslosigkeit über so viel Schnee und schliesslich in eine
Kriegserklärung an den Schnee samt Wetterbericht.

Die letzte Geschichte zeigte wieder einmal, dass vor lauter Planung und Hektik das Weihnachtfest schnell unter die Räder kommen kann und am Ende, trotz des nicht perfekte Baumes, das Frohe Fest gelingen kann.

img_9566Nach dieser kurzweiligen Veranstaltung zerstreuten sich die frohgelaunten und teils vom Glühwein angeregt plaudernden Besucher in der abendlichen Stadt.

Etwas Wehmut kam auf, als wir erfuhren, dass Frau Bohlen ihre Buchhandlung zu Jahresbeginn schließen wird. Wir danken ihr für ihre unermüdliche Unterstützung über die Jahre, die sie uns und anderen Vereinen zuteil werden ließ. Denn noch immer gilt: Buchhandlungen sind Leuchttürme des Wissens. Hoffen wir, dass wir einen neuen finden werden, der Orientierung in bewegten Zeiten bietet.

Heute Abend öffnet der Kalender um 18.30 Uhr zum ersten Mal am Seidel-Hof in Sachsenburg.

Text & Fotos: Dietmar Weickert

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