Gestern Abend öffnete der Bergbauverein Reicher Segen Gottes e. V. seine Pforte des Lebendigen Adventskalenders in der ehemaligen Schlossmühle. „Dieses Haus sollte wie auch die Nachbargebäude im Jahre 2006 abgerissen werden“, sagt Steffen Eichler. „Deshalb haben wir 2006 einen Verein zum Erhalt des schönen Gebäudes gegründet.“ Von 2006 bis 2010 konnte auch durch Unterstützung der Denkmalbehörde das Vereinsgebäude ehrenamtlich rekonstruiert werden. Soviel Engagement wurde 2009 mit dem Denkmalpreis Mittelsachsens gewürdigt. „Für die Sanierung mussten wir elf Lkw-Ladungen Beton wegfahren, die vor dem Haus aufgebracht waren. Zu unserer Freude waren die originalen Flusssteine darunter, die man heute vor der Mühle sehen kann“, so Eichler.
Das Gebäude gehörte ursprünglich der Müllerfamilie Friedrich, die es 1779 erbaute und bis 1830 als Königlich sächsische Schlossmühle betrieb. Danach folgt der Umbau zur Spinnerei. „Von 1933–1937 wurden hier Wachmannschaften des angrenzenden Schutzhaftlagers untergebracht,“ ergänzt er und erinnert gleichzeitig an das dunkelste Kapitel in der Geschichte von Sachsenburg.
Ab 1938 war das schöne Fachwerkhaus wieder ein Wohnhaus, daneben wurde Fallschirmseide hergestellt. Zu DDR-Zeiten befand sich hier dann die VEB-Zwirnerei Sachsenburg, die bis zu 170 Leute beschäftigte.
Der Verein hat in den letzten Jahren verschiedene Ausstellungen eingerichtet, die nach terminlicher Absprache zu besichtigen sind. U.a. Des Bergmanns Geleucht, eine Mineralienausstellung, Buckelbergwerk, Wissenswertes über die Geschichte der Schlossmühle, Fotografien und Informationen zum Bergbau im Zschopautal.
Im Januar lädt der Verein zu einer Veranstaltung mit einer Folkband in den Stollen ein. Heute Abend lädt die Fa. Junghans zum zwanzigsten Türchen ein.
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