Tür 3: Zu Gast beim Bader am Färbehaus

Gestern Abend lud der Verein Mittelalterliche Bergstadt Bleiberg e.V. zum Lebendigen Adventskalender ein. Sollte das Mittelalter wirklich jemals dunkel gewesen sein, war es das gestern wirklich. Der Bader des Vereins nahm deshalb seine Lampe mit und machte mit uns eine Nachtwanderung durch die hügelige, eisig-verwunschene Bergstadt. Die Besucher tasteten sich Schritt für Schritt in die Vergangenheit und bekamen zahlreiche, eiszapfenbewehrte Häuser zu sehen: Den Schmied, das Schwitzhaus, die Seilerei, behagliche Wohnhäuser mit wärmenden Feuerstellen, dicken Fellen und schließlich eine Färberei. Der Bader erklärte, dass der Färber hier letztes Jahr mit echten Waid gefärbt hatte. „Die Vereinsmitglieder warfen anschließend ihre Tuniken hinein und img_9425erhielten eine beeindruckende blaue Farbe“, sagte er. „Nur einmal ging es schief, da waren unsere Sachen zart-rosa gefärbt“ schmunzelte er. Auch ein bislang unbekanntes Vereinsmitglied wurde vorgestellt: der Holzwurm. „Schläft man nachts in den Holzhütten, so höre man sein nagendes Geräusch pausenlos“, so der Bader. Zurück in der geheizten Hütte wurden wir mit heißen Getränken wieder aufgewärmt. Wir danken für die aufregende Entdeckungsreise und werden uns sicher im Sommer bei wärmeren Temperaturen wiedersehen. Heute Abend öffnet die Ausstellung an der Schlossstraße 14 ihre Pforte.

Text & Fotos: Patrick Müller

 

2 Antworten zu „Tür 3: Zu Gast beim Bader am Färbehaus“

  1. Gabriele von Lichtenstein

    Es handelt sich wohl um den Färberwaid (https://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%A4rberwaid) und nicht um den „Weid“. Zudem nagen die Larven des Gemeinen Nagekäfers ( https://de.wikipedia.org/wiki/Gemeiner_Nagek%C3%A4fer) und nicht der Holzwurm bohrt.

    1. Vielen Dank für die Hinweise! Ich habe die entsprechenden Stellen sogleich korrigiert.

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