Tür 17: „Also, wat is en Dampfmaschin?“

IMG_1256Auf Zeitreise: als der Lebendige Adventskalender heute Abend bei Optiker Peter Puchta sein 17. Türchen öffnete, blickten wir in die Weihnachtszeit unserer Großeltern. Schnaubend, lodernd und voller heutzutage unbekannter Geräusche setzte sich eine kleine Dampfmaschine in Schwung und trieb ein Miniaturdorf samt Wasserrad an. „Ich fand sie als Halbwüchsiger auf dem Oberboden der Großeltern,“ so Puchta. „Natürlich durfte ich die Dampfmaschine nur im Sommer im Freien benutzen, und trotzdem begleitete sie mich mein ganzes Leben.“ Dank eines Sammlers aus Altbach und dem Frankenberger Malermeister Teuchner, der einen speziellen Lack fertigte, konnte sie restauriert werden. Mechanikermeister Köhler setzte sie schließlich mit kundiger Hand in Gang. Dazwischen wurden immer wieder alte Schellackplatten auf einem Grammophon abgespielt, „das 1882 von Emil Berliner erfunden wurde“, wie Puchta erklärte.
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Beim Anblick der Marklineisenbahn im schön dekorierten Schaufenster strahlten die Augen der jung gebliebenen Herren, während die Frauen sich mit Schaukel und Puppenstube in ihre Kindheit träumten. Ein besonderer Höhepunkt war der Ankersteinbaukasten. Puchta erklärte, dass dieser von Otto und Gustav Lilienthal 1840 mittels Steinschlamm erfunden wurde, die Idee dann aber bis 1882 brauchte, „bis sie der Hit in jedem Kinderzimmer wurde.“ Für die Gäste gab es Glühwein, wie im Jahr 1956, als er erfunden wurde. Im Namen der 60 Besucher, die zu diesem besonderen Schauspiel in den historischen Laden drängten, bedanken wir uns recht herzlich und laden Sie morgen recht herzlich in die Winklerstraße 28 ein, wo die Hausgemeinschaft Hanitzsch das Treppenhaus verzaubern wird.
Text, Fotos und Video: Patrick Müller

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