Die Not des Bildes im Bildungszentrum

Als neugegründeter Kunst- und Kulturverein Frankenberg e.V. möchten wir Sie auf einen besonderen kulturellen Höhepunkt und ein Anliegen hinweisen.

Bildungszentrum Frankenberg (Foto: Iris Firmenich)
Bildungszentrum Frankenberg (Foto: Iris Firmenich)

In diesen Tagen wird nach jahrelanger Bautätigkeit das neue Bildungszentrum Frankenberg eingeweiht. Rund 11 Millionen Euro hat die Stadt in das Gebäude investiert, um es in alter Schönheit –  aber mit modernster Bildungsinfrastruktur –  wieder herrichten zu lassen. Allen, die zum Gelingen des Vorhabens beigetragen haben, mögen die Frankenberger Bürger von Herzen danken.

In der Aula, dem Festsaal des ehemaligen Königlichen Lehrerseminars zu Frankenberg, befindet sich an der Wand ein von Georg Müller-Breslau gemaltes Historienbild mit dem Titel: Wie Kaiser Karl Schulprüfung hält. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde das Bild sinnlos zerstört. Leider war es im Zuge der Sanierung des Gebäudes nicht möglich, das Bild wieder zu restaurieren. Es ist das einzige erhaltene Wandbild des Königlich-Sächsischen Lehrerseminars und eines der wenigen Kunstwerke am Bau, die es in unserer  Stadt gibt. Schon deshalb lohnt es sich, es in altem Glanz wieder entstehen zu lassen.

Wandgemälde: „Wie Kaiser Karl Schulprüfung hält“ (Foto: Iris Firmenich)

Hier einige historische Erläuterungen von Seminar-Oberlehrer Georg Stiehler:

Das Bild zeigt den Kaiser in seinen Bemühungen um die geistige Wohlfahrt der Jugend. Karl steht im Mittelpunkt des Bildes, hervorragende Zeitgenossen und Familienmitglieder bilden den Hintergrund. Der klosterähnliche Raum und die Heiligenbilder sind Hinweise für den Geist, der die Schulen der damaligen Zeit beherrschte. Kaiser Karl steht zwischen zwei Welten: den werdenden und gereiften Menschen, zwischen Hoffnung und Erfüllung. Die wehrhafte Rechte hält das Schwert, die Linke ist zum Tadel für die Faulen, zum Lobe für die Braven erhoben. Im Halbkreis auf der linken Seite finden wir Darstellungen der jugendlichen Kaiserin Luitgard, der Töchter des Kaisers, seiner bedeutendsten Akademiker und Gelehrten: Einhard, Alkuin, Peter von Pisa und des Dichters Angilbert. Ein Bischof steht im Hintergrund als Vertreter der kirchlichen Macht. Diese bescheidene Aufstellung ist im Wesen des ganzen Vorgangs begründet, welcher nicht die Machtstellung der Kirche, sondern die stille kulturfördernde Kleinarbeit derselben zeigen soll. Der Krieger am vorderen linken Rand symbolisiert die weltliche Machtstellung Karls. Von Karl bis zu dem Riesen vereinigt der Künstler die verschiedenen Charaktere. Vom Kaiser rechts steht die schola palatina – Schüler der damaligen Hofschule. Kaiser Karl verurteilt die Faulen und lobt die Fleißigen. Die beiden Vorsteher der schola palatina vollziehen mit Milde das Urteil ihres Herrn. Der eine führt dem Kaiser den befähigtsten Schüler zu und der andere wendet sich mit leisem Tadel gegen die Höflinge. Wachsende Kraft, Gewandtheit und beginnende geistige Reife kennzeichnen den Knabencharakter. Überschätzen der eigenen Kraft gibt dem einen Keckheit, der geistig Geweckte schaut mit Bewunderung und natürlicher Befangenheit auf den großmächtigen Kaiser, ein Dritter setzt sich mit neckischem Lächeln über den Ernst der Situation hinweg; die Höflinge aber fühlen die Schwere der Stunde und gehen in sich. Ein breiter goldener Rahmen endlich schließt dieses strahlende Gebilde nach außen als selbständige Welt ab.

Andreas Teuchner und Günter Schreiber haben mit einem Ausschnitt in der Größe von zwei Puzzleteilen begonnen und Sie, sehr verehrte Bürgerinnen und Bürger, können mit Ihrer Spende helfen, Stück für Stück, Puzzleteil für Puzzleteil, das Bild restaurieren zu lassen.

Dafür benötigen wir Ihre Unterstützung!

Und so geht es: Für die Restaurierung eines Puzzleteils braucht man 1000 Euro. Sie können die Patenschaft für ein ganzes Teil übernehmen oder unterstützen mit einem Betrag Ihrer Wahl die Restaurierung eines Teils.
Mit Ihrer Spende werden Sie Bild-Pate und – Ihr Einverständnis vorausgesetzt –  als solcher im Amtsblatt und auf der Internetseite der Stadt Frankenberg genannt. Eine Spendenquittung erhalten Sie selbstverständlich auch.

Spendenkonto:

Stadtverwaltung Frankenberg
Verwendungszweck: BIZ 2113.1770

Kto-Nr.: 197480 025
BLZ: 870 961 24
bei der Volksbank Mittweida

oder:

Kto.-Nr.: 3320 000 283
BLZ: 870 520 00
bei der Sparkasse Mittelsachsen.

Wir würden uns freuen, wenn dadurch ein faszinierender Teil Frankenberger Kunst-Erbes wieder in altem Glanz erstrahlen könnte.

Ansprechpartner:
Matthias Hanitzsch (Tel.: +49-(0)37206/70876)
Andreas Teuchner (Tel.: +49-(0)37206/4574)
Falk-Uwe Langer

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